30. November 2025 | Allgemein Gemeindeleben aktuell

Freue dich Welt

Freue dich Welt, dein König naht, mach deine Tore weit.

So beginnt eins der bekanntesten Advents- und Weihnachtslieder. Der Originaltext von 1719 stammt aus England. „Joy tot he world. The Lord is come. Let earth receive her king.“ Das Lied beschreibt kraftvoll, wie ein riesiger Jubel ausbricht, weil der Herr der Herrlichkeit nahe ist. Seine Ankunft steht unmittelbar bevor.

Das ist die Botschaft von Advent. Wir erwarten Gottes Ankunft in der Welt. Der Messias, der Retter kommt zu uns, um sein Volk, um uns zu erlösen. Die Propheten haben seine Ankunft vorausgesehen. Nun soll es sich erfüllen.

Somit leitet der heutige Erste Advent mit dem Beginn des neuen Kirchenjahres eine Zeit der Freude ein. Faszinierend ist, dass selbst unsere weitgehend säkularisierte Gesellschaft eine stimmungsvolle und fröhliche Zeit feiert. Als ob alle Menschen und die gesamte Schöpfung etwas von dem Weihnachtsgeheimnis erahnen und spüren. Und damit bietet die Vorweihnachtszeit uns Christen eine große Chance. Denn die Menschen um uns her sind empfindsamer als sonst. Der Wunsch nach Frieden und Harmonie ist in der Weihnachtszeit besonders ausgeprägt.

Deshalb wollen wir laut davon reden, so wie wir das mit dem Lied zum Ausdruck bringen. Im Übrigen lehnt sich der Text an den 98. Psalm der Bibel an. Darin werden wir ermutigt, den Herrn willkommen zu heißen, ihm zuzujubeln mit Musik. So können wir es dort lesen.

Der Advent ist eine besonders von Musik durchflutete Zeit. Jedes Jahr aufs Neue ist es eine Freude, wenn die Kantaten aus dem Weihnachtsoratorium im ganzen Land erklingen und uns diese frohe Botschaft verkündigen, dass Jesus kommt. Das alte Liebeslied aus der ersten Kantate bringt die Zuhörer immer wieder zum Schwingen: „Bereite dich, Zion, mit zärtlichen Trieben, den Schönsten, den Liebsten bald bei dir zu sehn.“

Doch zurück zu unserem „Freue dich Welt“. Von den unterschiedlichen Versionen singen wir meistens den Text aus den 1960er Jahren. Die zweite Strophe enthält eine besondere Einladung. Wir werden ermutigt, uns bereit zu machen, dem lebendigen Gott als König zu begegnen. Da geht es um weitaus mehr, als zur Geburt des Jesuskindes zum Stall zu eilen und sich über das Kind zu freuen. Das Lied schenkt uns einen Blick auf das ganze Evangelium. Jesus kam, um die Macht der Sünde zu zerbrechen und den Tod zu besiegen.

Es beschreibt den Spannungsbogen von der Ankunft bis zum Ostergeschehen, bis Christus als König wieder auf dem Thron Gottes sitzt. Er trägt ein Zepter. Das ist seine Barmherzigkeit. Er regiert machtvoll durch seine Liebe. Und er will uns aus der Verdunkelung, aus der Sünde herausholen. Das war die Mission des Messias. Das ist die rettende Botschaft für uns und alle Welt, mit der wir hinausgehen können. Wir wissen, dass dieser Jesus der Sieger ist. Und um den Psalm 98 nochmal ins Spiel zu bringen. Der Psalmist sieht nach all dem Jubel, wie Gott als gerechter Richter erscheint. Das ist die Vorausschau darauf, dass Jesus das letzte Wort behalten wird und niemand an ihm vorbeikommen kann.

Jesus drückte es so aus: „Ich sage euch die Wahrheit: Wer meine Botschaft hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben. Ihn wird das Urteil Gottes nicht treffen, er hat die Grenze vom Tod zum Leben schon überschritten.“ So hören wir Jesus in Johannes 5,24 reden, wenn wir in der Hoffnung für Alle lesen. Was für ein Grund zur Freude und zum Jubeln. Wer den tiefen Sinn der Advents- und Weihnachtszeit begreift, der darf ermutigt seinen Weg gehen. Mit Jesus an unserer Seite haben wir das unvergängliche Leben. Mit dieser Botschaft dürfen wir Ermutiger sein, besonders in dieser festlichen Zeit.

Freue dich, Welt, dein König naht.
Mach deine Tore weit.
Er kommt nach seines Vaters Rat,
der Herr der Herrlichkeit,
der Herr der Herrlichkeit,
der Herr, der Herr, der Herrlichkeit.

Jesus kommt bald, mach dich bereit.
Er hilft aus Sündennacht.
Sein Zepter heißt Barmherzigkeit
und Lieb ist seine Macht,
und Lieb ist seine Macht,
und Lieb und Lieb ist seine Macht.

Freuet euch doch, weil Jesus siegt,
sein wird die ganze Welt.
Des Satans Reich darnieder liegt,
weil Christ ihn hat gefällt,
weil Christ ihn hat gefällt,
weil Christ, weil Christ ihn hat gefällt.

(Liedtext: Johannes Haas, 1962)